Die Wintermonate bescherten ausreichend Feuchtigkeit für den Start in die neue Vegetationsperiode. Lediglich die tiefen Temperaturen im Februar und März führten in mittelhohen und hohen Lagen zu einigen Frostschäden.
Das Wetter zum Zeitpunkt des Austriebes im April war mit einer durchschnittlichen Temperatur von etwa 1°C über dem langjährigen Mittel freundlich und sonnig. Der Austrieb der Reben begann gegen Ende April – also für die Steiermark absolut im Durchschnitt.
Die im Schnitt um 1,5 Grad Celsius erhöhte Durchschnittstemperatur und die um bis zu fünfzig Prozent mehr Sonnenstunden im Mai führten zu einer rasanten Rebentwicklung. In frühen Lagen konnten die ersten Rebblüten schon in den letzten Maitagen beobachtet werden. Eine Schlechtwetterperiode verzögerte das Einsetzen der Hauptblüte um eine Woche. Durch die Wetterkapriolen kam es lagen- und sortenbedingt zu Verrieselungsschäden. Die Hauptblüte war Mitte Juni abgeschlossen. Ein „frühes“ steirisches Weinjahr kündigte sich an.
Die durchschnittlichen Juli- Temperaturen lagen gegenüber dem langjährigen Mittelwert um 0,5 bis 1 Grad Celsius höher. Die für die jahreszeitlich normalen Sonnenstunden und Niederschläge reichten für eine optimale weitere Rebentwicklung aus. Das Beerenwachstum schritt zu diesem Zeitpunkt rasch voran. Weinbauern, die in dieser Zeit viel in (Laub)arbeit im Weingarten investierten, stellten die Weichen für eine qualitativ hochwertige Ernte. Der August bescherte weniger Sonne, dafür aber mehr Regen, der von den ausgetrockneten Böden gerne aufgenommen wurde.
Die über zwei Wochen andauernde Schönwetterphase im September bewirkte nochmals einen gewaltigen Reifesprung. Die Reifeentwicklung war bis zu diesem Zeitpunkt optimal. Die Trauben wurden durch die in diesem Zeitraum vorhandene Sonneneinstrahlung physiologisch reif. Stark vom Sortenbukett geprägte Trauben waren die Folge.
Der Regen im Frühherbst führte leider zu einigen Mengenverlusten. An jedem Schönwettertag musste auf Hochdruck gelesen werden. Der Reifezustand der Trauben war sehr gut; die Trauben zeigten viel Frucht und Aroma. Die Rebentwicklung war im Jahr 2005 um etwa zwei Wochen gegenüber dem vorangegangenem Jahr verfrüht. Das Oktoberwetter präsentierte sich gut gesonnen für die Endreife der Trauben.
Ing. Werner Luttenberger