Der Graue Burgunder, auch Ruländer oder Pinot Gris genannt, wurde wahrscheinlich schon im 13. oder 14. Jahrhundert von Zisterziensermönchen aus dem Burgund nach Österreich gebracht. Daher kommt auch das Synonym “Grauer Mönch”, welches heute nicht mehr verwendet wird. Nach Deutschland kam die Sorte aus dem Burgund oder der Champagne. 1711 wurde sie von einem Kaufmann namens Johann Seger Ruland aus Speyer (Pfalz) in einem aufgelassenen Weingarten gefunden. Von dort aus hat sie sich unter dem Namen Ruländer verbreitet.
Mutation der Sorte Blauer Burgunder
143 ha
Blatt: fünfeckig, drei- bis fünflappig, Stielbucht etwas überlappend
Traube: kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, selten etwas geschultert, mit kleinen rundlichen Beeren mit grauroter, dünnschaliger Beerenhaut. Vor der Traubenreife ist die Sorte schwer vom Blauen Burgunder und Weißen Burgunder zu unterscheiden. Erst die Beerenfarbe und der Reifezeitpunkt ergeben Klarheit.
Reifezeit: mittelfrüh
Die Sorte erreicht hohen Zuckergehalt und ist daher für Spät- und Auslesen gut geeignet. Die Reben sind anspruchsvoll und bevorzugen warme Hanglagen mit tiefgründigen nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung.
Liefert milde Qualitäts- und Prädikatsweine mit delikatem, unaufdringlichen Sortenbukett von großer Beständigkeit. Bei sehr früher Lese werden die Weine leicht und spritzig. Da der Graue Burgunder sehr anfällig für Edelfäule (Befall von Botrytis cinerea nach der Traubenreife) ist, zeigt er oft ein kräftiges Aroma mit dem für Botrytis typischen Honigton. Als Altwein kann er hohe Qualität erreichen.
Text: ©ÖWM
Foto: ©SCHIFFER-Symbol