Deutschland, Landesanstalt für Rebenzüchtung, Alzey
Die Weinsorte Sämling 88 wurde 1916 aus Riesling und einer noch unbekannten Sorte von Georg Scheu an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey gezüchtet. Der Züchter kennzeichnete die Jungpflanzen mit einer fortlaufenden Nummer. In diesem Fall war der Sämling Nr. 88 dem Zuchtziel entsprechend und behielt diese Nummer als Synonym.
143 ha
Blatt: mittelgroß, kreisförmig, tief gelappt
Traube: mittelgroß, dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, mit rundlichen, grüngelben Beeren mit typische muskatähnlichem Sämlingsgeschmack
Reifezeit: mittel
Verliert an Anbaubedeutung. Am Neusiedlersee werden noch Trockenbeerenauslesen, Stroh- und Schilfweine erzeugt. Benötigt gute Lagen, starkwüchsig, hat eine hohe Trockenheit- und Kalktoleranz und eine hohe Winterfrostwiderstandsfähigkeit.
Bei guter Reife können sowohl köperreiche, trocken ausgebaute Weine, als auch aromenreiche Prädikatsweine gewonnen werden, die aufgrund der rassigen Säure beachtliches Alterungspotenzial haben. Bei unreifem Traubenmaterial bildet sich deutlich ein unangenehmer Sämlingston aus.
Text: (c) ÖWM
Foto: (c) SCHIFFER-Symbol