Sanfte Hügel, pannonisches Klima und oft unberührte Ursprünglichkeit verkörpern die Vielfalt des Vulkanlandes.
Die Anbauregion Vulkanland Steiermark DAC ist kein zusammenhängendes Weinbaugebiet, in welchem die Weingärten der verschiedenen Hügel und Täler verbunden sind, wie es in der Südsteiermark der Fall ist; vielmehr ist es ein Weinbaugebiet, das sich aus einigen kleinen und mittelgroßen Weinbauinseln zusammensetzt.
Diese oft sehr in Böden und Sorten unterschiedlichen Inseln, die teilweise, wie etwa in Hartberg und Klöch, viele Kilometer voneinander Abstand halten, verkörpern die Vielfalt des Vulkanlands Steiermark, wo die Reben längst nicht nur auf Vulkanböden stehen, wie der Name der Region vermittelt.
Auf den 1.644 Hektar des steirischen Vulkanlands wächst eine ansehnliche Sortenvielfalt an Weinreben. Freunde des Traminers finden in den Weingärten von Klöch eine größere Fläche ausgepflanzter Reben und auch alter Stöcke vor. In Straden und seiner Umgebung wird der Grauburgunder als Leitsorte des Gebiets kultiviert – mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen.
An der Spitze steht mengenmäßig der Welschriesling (310 Hektar). Danach folgen mit 239 Hektar die Reben des Weißburgunders, vor der Nachhut weißer Sorten aus Sauvignon Blanc (108 Hektar), Morillon (92 Hektar), Gelber Muskateller und Riesling steht die rote Sorte Zweigelt mit rund 77 Hektar an dritter Stelle der Anbaufläche. Die weißen Rebsorten finden im Vulkanland Steiermark DAC Platz, die roten Sorten kommen mit der Herkunftsbezeichnung “Steiermark” auf den Markt.
Die wichtigsten Anbauinseln und Zentren des lokalen Weingeschehens sind – von Nord nach Süd – die neuen Ortsweingebiete Oststeiermark, Riegersburg, Gleichenberg, Kapfenstein, St. Anna, Straden, St. Peter, Tieschen und Klöch.
Im Norden der Region findet man an der Kupper des Ringkogels (rd. 600 Meter Seehöhe) bei Hartberg Weingärten, die sich von ca. 400 Meter bis etwa 520 Meter Seehöhe erstrecken und so mit zu den höchsten Weinbauanlagen Österreich gehören.
Das Vulkanland Steiermark DAC verdankt seinen Namen der Geologie des Südens der Region. Dieser wird von erloschenen Vulkanen geprägt – eine Einzigartigkeit in Österreichs Weinbaugebieten. Viele Reben wachsen auf den wechselhaften Ablagerungen aus dem Meer der Paratehys, längst versiegter Seen und Flüssen des Steirischen Beckens sowie auf quartären Terrassenschottern.
Vulkanisches Gestein tritt im Vulkanland als Tuff und als Basalt auf. Tuff ist das Material, das vor Millionen von Jahren explosiv aus einem Vulkan geschleudert wurde, dann als Niederschlag größerer und kleinerer sogenannter Pyroklasten und als Ascheregen auf die Erde herunterfiel und sich im Laufe der Zeit zu einem meist porösen Gestein verfestigte. Basalt dagegen ist erkaltetes Magma, also flüssiges Gestein aus dem Erdinneren, das nach dem Austritt abkühlte, erstarrte, hart und kompakt wurde und eine neue Gestein- und Bodenschicht bildete.
Das Klima des Vulkanlands Steiermark DAC ist vom Übergang des heißen, trockenen pannonischen Klimas zum feuchtwarmen illyrischen Mittelmeersklima geprägt. Die Region grenzt im Süden an Slowenien und im Osten an das Burgenland. Über diese Grenze dringen die heißen pannonischen Steppenwinde weit in den Süden des Vulkanlands vor, die Region ist deshalb auch die wärmste aller steirischen Weinbaugebiete und auch prädestiniert für den Rotweinanbau.
Grundsätzlich sind die von Vulkanböden geholten Trauben wegen der allumfassenden Wärme immer eine Spur kräftiger, doch erhebt sich auch im Vulkanland des Nachts noch jene Kühle aus dem umgebenden Terroir, die für die nötige Frische in den Weinen sorgt, wie es in der gesamten Steiermark der Fall ist. Das wärmere Klima im Land war schon vor der nun eintretenden Klimaerwärmung Grund genug, Rotweine anzubauen. Vor allem die Gegend um den Vulkankegel Königsberg wir von roten Böden mit Eisenoxyd bestimmt. Hier wachsen neben den Zweigeltreben auch einige Stöcke der im Burgenland auf größerer Fläche ausgepflanzten Sorte St. Laurent.
Das steirische Vulkanland ist nicht nur eines singuläre Weiregion, sondern auch ein ursprünglich gebliebenes, naturnahes Tourismusgebiet Österreich. Vier Weinstraßen führen durch die romantische Hügellandschaft, perfekt beschilderte Themenwanderwege ergänzen das Angebot, das Land zu durchqueren und von seinen Besonderheiten zu erfahren.
Auf diesen Wegen laden überall kleine Buschenschanken mit freundlichen Gastgebern zur kurzen oder langen Rast ein, wo der Einkehrende neben Geschichten vom Wein auch von der anderen kulinarischen Köstlichkeit der Gegend erzählt bekommt: dem einzigartigen steirischen Kürbiskernöl.