Auf den steilen Hügeln der Steiermark im Herzen Europas findet der Sauvignon Blanc ideale Bedingungen vor. 902 Hektar sind in der West- und Südsteiermark sowie im Vulkanland Steiermark inzwischen mit dieser Weißwein-Rebsorte bestockt – eine Steigerung von über 200 % in den vergangenen 15 Jahren. Bei internationalen Sauvignon-Verkostungen landen die feinsten steirischen Vertreter immer häufiger auf Spitzenplätzen. Einige der weltweit angesehensten Weinautoren haben die Sauvignon Blancs der Steiermark inzwischen in die Riege der besten trockenen Weißweine der Welt aufgenommen.
Frankreich, Loiretal; in der Steiermark wurde die Sorte bereits im 19. Jahrhundert unter der Bezeichnung Muskat-Sylvaner von Erzherzog Johann eingeführt.
Vermutlich natürliche Kreuzung aus Traminer x Chenin Blanc. Die früher übliche Bezeichnung Muskat-Sylvaner ist heute untersagt, da sie irreführend ist. Sie ist mit keiner Muskatsorte und nicht mit dem Sylvaner verwandt und besitzt kein Muskataroma.
902 ha
Blatt: kreisförmig, fünflappig, gewellter Blattrand, Zähne rundgewölbt, Unterseite stark behaart
Traube: kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, mit runden bis ovalen grüngelben Beeren mit würzigem, krautig-grasigem Geschmack
Reifezeit: mittel bis spät
Verlangt gute Lagen, aber eher karge Böden. Die Sorte ist sehr starkwüchsig und benötigt mehr Laubarbeit. Die Methoxypyrazine (Geruch nach Paprika und grünem Pfeffer) und Mercaptane (Aromen, die an Grapefruit, Passionsfrucht und schwarze Johannisbeeren erinnern) sind extrem lichtempfindlich und können durch Maßnahmen wie das Entblättern der Traubenzone stark abgebaut werden. Diese lichtempfindlichen Aromastoffe sind für den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich. Je dichter die Laubwand in der Reifephase ist, desto höher liegt der Gehalt der Methoxypyrazine. Der Winzer kann über die Terminisierung der Teilentblätterung den Gehalt beeinflussen, sollte ein grün-vegetativer Sortentypus gewünscht sein oder nicht. Sauvignon Blanc ist sehr anfällig für Peronospora und Oidium.
Die weltweit verbreitete Weinsorte hat ein charakteristisches Bukett, welches bei Weinen aus nicht vollreifen Trauben aufdringlich unreif, grasig sein kann – bei reifen Trauben entwickelt sich eine Aromavielfalt nach Schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeeren und tropischen Früchten. Die Weine entwickeln sich je nach Reifegrad von dezent bis hin zu sehr komplex, welche in Verbindung mit Barriqueausbau und biologischem Säureabbau ein großes Entwicklungspotenzial haben. Bei sehr reifem Traubenmaterial treten die vielfältigen Aromanuancen in den Hintergrund und ein kräftiger, würziger Wein entwickelt sich.
Text: © ÖWM
Foto: © SCHIFFER-Symbol