Erstmalig wurde die Sorte in Rüsselsheim/Deutschland im Jahr 1435 erwähnt.
Natürliche Kreuzung aus weißem Heunisch x Fränkische Sorte (Traminer–Sämling)
66 ha
Blatt: mittelgroß, kreisförmig, fünflappig, derbe Blattoberfläche, Unterseite starke Behaarung
Traube: kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, Beitraube fehlt meist; mit kleinen gelbgrünen Beeren mit Narbenpunkt
Reifezeit: spät
Die spätreifende Sorte stellt sehr hohe Ansprüche an die Lage und ist empfindlich auf Stiellähme-, Stielfäule- und Beerenbotrytisbefall. Botrytisbefall der Trauben ist nicht erwünscht (ausgenommen Edelfäule bei Auslesen), da durch den Befall die sortentypischen Aromen zerstört werden.
Jugendliche Rieslingweine zeigen charmante Fruchtigkeit und Würze, und können sich durch Reife zu großen, komplexen Weinen entwickeln. Bei diesen Weinen dominieren die Steinobstaromen von Pfirsich, Marille und exotischen Früchten. Riesling reift als Wein langsam und liefert höchste Qualität als Altwein mit rosenartigen Duftnoten. Je nach Reifegrad bildet sich ein angenehmer Petrolton aus, welcher nicht von allen Konsumenten gewünscht wird. Beim späten Befall der Trauben mit Edelfäule entstehen Auslesen und Beerenauslesen von hervorragender Qualität.
Text: ©ÖWM
Foto: ©SCHIFFER-Symbol