Die weltweit bekannte Rebsorte Chardonnay bezeichnet man in der Steiermark Morillon. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine nette Geschichte. Angeblich begaben sich einst Steirer auf den Weg nach Frankreich und entdeckten dort die Schmackhaftigkeit des Weines aus der Rebsorte Chardonnay. Begeistert von diesem guten Tropfen nahmen die Steirer Setzlinge von der Rebe mit. Zuhause angekommen konnten sich die Steirer nicht mehr an den Namen der Rebsorte erinnern, weshalb sie diese nach dem Ort benannten, in welchem sie den Setzling mitgenommen hatten: Morillon
vermutlich Burgund, Frankreich
Natürliche Kreuzung von Burgunder x Heunisch
387 ha
Blatt: mittelgroß, fünfeckig, wenig gelappt, Stielbucht nackt, offen
Traube: mittelgroß, dichtbeerig, kegelförmig, Beitraube häufig; Beeren rundlich, gelbgrün gefärbt. Morillon ist genetisch ident mit der Sorte Chardonnay. Spezialisten können an den Blättern und Trieben geringfügige farbliche Unterschiede erkennen. Das reicht aber nicht, um von einer selbstständigen Sorte zu sprechen. Auch an der Traube sind keine Unterschiede erkennbar.
Reifezeit: mittel
Die Sorte Morillon ist weltweit verbreitet, liefert Weißweinweine, die zu den teuersten Weinen der Welt zählen, aber auch den Grundwein für die Champagnererzeugung. Benötigt gute, warme Lagen mit tiefgründigen Böden mit guter Wasserversorgung und höherem Kalkgehalt.
Je nach Reife werden unreife, dünne und grasige, aber bei voller Reife sehr wuchtige Weine gewonnen. Der Weinausbau erfolgt in zwei Stilrichtungen – der klassische im Stahltank mit betonter Frucht und anregender Säure und andererseits, meist international üblich mit biologischem Säureabbau und Reife im Barrique. Das wichtigste Merkmal eines großen Chardonnays ist seine Komplexität, die nur in besonderen Lagen mit kalkreichen Böden entsteht.
Text: ©ÖWM
Foto: ©SCHIFFER-Symbol