Die Wintermonate waren im Weinbaugebiet der Steiermark ziemlich feucht. So hat es in einigen Gebieten um 74% mehr geregnet als im Mittel. Da die Temperaturen in den Monaten Jänner und Februar eher frostig waren, fiel der Niederschlag oft in Form von Schnee. Allein im Monat Februar gab es in Bad Radkersburg 109 cm an Schnee.
Auch der März und die ersten Tage im April waren eindeutig zu kalt und zu feucht. In manchen Gebieten hat es sogar um Ostern noch Schneefall gegeben. Wärmer und trockener wurde es dann ab Mitte April. Temperaturen von bis zu 25°C ließen das Knospenschwellen der Reben und den nachfolgenden Austrieb zügig vorangehen.
Anfang Mai war dann auch schon wieder Schluss mit den wärmeren und trockenen Tagen. Der Mai im Jahr 2013 war der fünf nasseste Mai seit den letzten 156 Jahren. Auch die Sonne hat sich um 20% weniger gezeigt als im Mittel. Diese Witterungsbedingungen haben sich auch auf die Entwicklung der Reben maßgeblich ausgewirkt, sodass die Rebblüte um etwa 10 Tage später einsetzte als im rekordverdächtig frühen Jahr 2012.
Die Zeit um die Rebblüte, Mitte Juni, war geprägt von der ersten Hitzewelle des Jahres mit Temperaturen von bis zu 35°C. Die hohen Temperaturen vor allem zu Blühende führten in manchen Lagen zu Verrieselungen, wobei die Sorten Sauvignon blanc und Weißburgunder am häufigsten geschädigt worden sind. Auch Pilzkrankheiten hatten in dieser Phase optimale Bedingungen zur Entwicklung vorgefunden. Der Sommermonat Juli war geprägt von extremer Hitze und Trockenheit.
Auch die Sonnenscheindauer erzielte einen neuen Rekordwert von 364 Stunden in Feldbach. Die Hitzewelle hielt bis Mitte August an wobei der Höhepunkt am 8. August 2013 in Wagna bei Leibnitz mit 39,7°C gemessen worden ist.
Mit dem Ende der Hitzewelle gab es dann in der Steiermark auch einige Gewitter wobei die Niederschlagsmengen sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Jedoch konnte in Summe das Niederschlagsdefizit in den Weinbergen ausgeglichen werden. Die Weingärten präsentierten sich rasch wieder in typisch grüner Farbe.
Mit dem Normalisieren der Temperaturen und durch die kühlen Nächte zu Reifebeginn konnten die Trauben zumindest teilweise noch an Gewicht zunehmen. Auch die Zucker- und Aromabildung setzte rasant ein. Gleichzeitig ging der Säuregehalt in den reifenden Trauben langsamer zurück, sodass sich die Beeren knackig und fruchtig präsentierten.
Ing. Werner Luttenberger