04.12.2020 //

VINARIA Riedenweinverkostung

Riedenwein Steiermark - Vielfältiges Klima bedeutet vielfältige Weine

In Zusammenarbeit mit Wein Steiermark führte Vinaria eine Verkostung Anfang November eine Blindverkostung steirischer DAC Riedenweine durch. Auf den Prüfstand kamen über 140 Weine aus allen neun Rebsorten, die nach den DAC Regeln in den drei Weinbaugebieten zugelassen sind. Als Siegerweine gingen Sauvignon Blanc ex aequo mit Morillon aus der Verkostung hervor.

 

Die Verkostung

Die Verkostung wurde für Riedenweine aus allen neun steirischen DAC Sorten der Herkünfte Südsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland, Jahrgänge 2018 und 2019, ausgeschrieben. Gesamt wurden über 140 Weine eingereicht.

Wenig überraschend dominierte zahlenmäßig Sauvignon Blanc, gefolgt von der weißen Burgunderfamilie, also Chardonnay/Morillon, Weißburgunder und Grauburgunder. Weine made in Styria platzieren sich in beeindruckender Regelmäßigkeit beim Concours Mondial du Sauvignon Blanc im Spitzenfeld, nicht selten zuoberst auf dem Siegerpodest. Im Schatten dieser Erfolgsgeschichte sind die Burgunder ein wenig in den Hintergrund gerückt – völlig zu Unrecht, wie die besten Produkte dieses Bundeslandes immer wieder beweisen.

Die Jury
Für Vinaria Ende Oktober 2020 blind verkostet haben im Rahmen einer Vorrunde, eines Finales und eines Mini-Finales Adi Schmid, Gerhard Heczko, Karl Kohl, Erwin Goldfuss und Wolfgang Wachter, Autor des Vinaria-Beitrages. Pointierte Kommentare der Kollegen sind im Artikel zum Teil wörtlich wiedergegeben. Zum Einsatz kamen Weißweingläser Zalto Denk’Art Universal.

Riedenweine
Riedenweine bilden die Spitze der DAC Qualitätspyramide. Die gesetzlichen Bestimmungen sind für alle drei Weinbaugebiete – Weststeiermark, Südsteiermark und Vulkanland Steiermark – sehr ähnlich, die geologischen Verhältnisse und damit die Böden hingegen sind ausgesprochen heterogen. Mitunter wechseln die Bodentypen innerhalb weniger Hundert Meter. Insbesondere die lagenrein ausgebauten Weine erzählen von ihrer Herkunft, spiegeln die Bodenverhältnisse aromatisch wider. So gesehen ist eine Riedenverkostung eine besondere Gelegenheit, sich einen Eindruck vom Terroir zu verschaffen.

 

Die Verkostungsergebnisse nach SORTEN

Mit nahezu 60 Weinen war Sauvignon Blanc am stärksten vertreten. In dieser Rebsorte spiegelt sich die Zusammensetzung des Untergrundes ausgesprochen prägnant wider, und ein Sauvignon aus dem warmen Vulkanland schmeckt unverkennbar anders als aus der kühlen Weststeiermark. Von einer einheitlichen steirischen Sauvignon-Stilistik kann man nicht sprechen, dafür ist die Szene zu bunt. Als steirisch jedoch waren fast alle eingereichten Proben zu erkennen.

Weißburgunder, Chardonnay/Morillon und Grauburgunder wurden zu einer Gruppe zusammengefasst. Es waren mehr als 50 Weine angemeldet. Auch in dieser Gruppe zeigt sich eine große geschmackliche Bandbreite, die der Herkunft und den unterschiedlichen Ansätzen bei der Vinifizierung geschuldet ist. Das Resümee der Verkostung: Steirische Burgunder spielen in der obersten Liga, und sie sind der Leitsorte Sauvignon Blanc ebenbürtig. In den vergangenen Jahren sind sie etwas in dessen Schatten gestanden – völlig unverdient.

Dem Welschriesling haftet noch immer der Ruf des einfachen Brot-und-Butter-Weines an, obschon diese Varietät viel mehr kann. Durch die Proben wurde bestätigt, dass der „Wölsch“ imstande ist, ernst zu nehmende und völlig eigenständige Weine zu liefern.

Es ist kein Geheimnis mehr, dass im südsteirischen Sausal charaktervolle und vielschichtige Rieslinge gekeltert werden, denen man nicht selten das Attribut „deutsch“ verleiht. Ausschlaggebend dafür sind die kristallinen Böden, und die mikroklimatischen Verhältnisse tun ein Übriges.

Lange Zeit herrschte ein veritabler Hype um den Gelben Muskateller made in Styria. Lagenrein ausgebaute Sortenvertreter waren und sind in der Minderheit. Die eingereichten Weine zeigen, dass diese Sorte die Charakteristika der Böden klar transportieren kann.

Traminer ist eine ausdrucksstarke Rebsorte mit treuen Anhängern. Mengenmäßig spielt sie eine Nebenrolle, und zwar weltweit. Nicht unerwartet hat in dieser Gruppe das Vulkanland Steiermark gewonnen.

Schilcher: Die pinkfarbenen Weine aus der autochthonen Rebsorte Blauer Wildbacher, beheimatet in der Weststeiermark, haben in den vergangenen Jahren eine signifikante Wandlung vom urwüchsigen Bauernwein zum feinen Rosé vollzogen, ohne ihre Typizität zu verleugnen.

Hier geht’s zum VINARIA Artikel und allen ausgezeichneten Weinen

Tipp: Riedenweine sind übrigens die perfekten Weine für die Festtage.
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